Gedächtnis- und Merkfähigkeitsstörungen 

Das menschliche Gedächtnis besitzt für das alltägliche Leben eine zentrale Bedeutung. Ohne Erinnerungsfähigkeit wären kognitive Prozesse wie das Wiedererkennen oder ein Wissens- und Erfahrungszuwachs nicht möglich.

Im Alltag fallen Kinder mit Gedächtnisstörungen durch unspezifische Symptome auf, die auch als Aufmerksamkeitsstörungen oder als allgemeine Lernbehinderung gedeutet werden können, wie z.B. planloses Handeln, unorganisiertes Verhalten, unvollständige Handlungen, Vergesslichkeit, häufiges Nachfragen, geringer Lernzuwachs.

Gedächtnisleistungen gehören zu den Basisfunktionen, die benötigt werden, um kognitive Anforderungen bewältigen zu können. Die Beeinträchtigung von Merk- und Lernprozessen kann sich daher auf alle Lebensbereiche negativ auswirken und vielfältige Ressourcen eines Kindes an ihrer Entfaltung hindern. Das betroffene Kind hat nicht nur Lernschwierigkeiten in der Schule, sondern es lernt auch nicht ausreichend aus Erfahrungen und hat keine Möglichkeit, einen Abgleich aus schon bekannten Informationen vorzunehmen. Gedächtnisstörungen gelten nach den Aufmerksamkeitsstörungen als zweithäufigste Leistungsstörung. (Petermann & Lepach 2006)